RurJob: Erfolgsgeschichten

Die Pfarre St. Lukas bietet ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten für Mitarbeiter/innen der Rurtalwerkstätten, die einen Arbeitsplatz außerhalb der Werkstätten suchen. Wir haben sechs Kindertagesstätten in Trägerschaft, 5 offene Jugendeinrichtungen, verschiedene Pflegeeinrichtungen in unserer Pfarre und vieles mehr. Zurzeit arbeitet eine Mitarbeiterin im zentralen Pfarrbüro. Sie nimmt eingehende Telefonate entgegen und empfängt Besucherinnen und Besucher mit verschiedenen Anliegen. Das reicht von Eltern, die ihr Kind taufen lassen möchten, über Brautpaare, die heiraten wollen bis zu Angehörigen, die einen Beerdigungstermin absprechen möchten. Dieser „Job“ ist vielfältig und interessant, aber erfordert auch ein hohes Maß an Flexibilität. Die Mitarbeiterin ist gefordert, allen mit Freundlichkeit und Ruhe zu begegnen, gleichzeitig die Anliegen so zu bearbeiten, dass sie verlässlich in das PC-System eingetragen sind und an weitere Mitarbeiter wie Priester, Organisten und Küster weiter gegeben werden. Stabilisierend für diese Arbeitsstelle ist die Eingebundenheit in ein Team, das bei Bedarf den Rücken frei hält und bei zu vielen Besuchern gleichzeitig den Andrang mit abfängt. Das liebevolle Wesen der Mitarbeiterin wirkt sich positiv auf das ganze Team aus, gestellte Fragen zu einzelnen Angelegenheiten oder auch zum Arbeitsablauf helfen allen in der Optimierung der Arbeit, das Aufeinanderachten steigert die Aufmerksamkeit im gesamten Büro füreinander und stärkt somit die Gemeinschaft aller Mitarbeitenden. Und bei allen wächst die Erkenntnis, dass wir alle nur Menschen sind, dass wir nicht perfekt sein müssen, dass Gott allein perfekt ist (Und auch das dürfen wir manchmal in Frage stellen, wenn wir sehen, was alles so los ist in der Welt.) Wir sind sehr glücklich über den „Zuwachs“ aus den Rurtalwerkstätten.

Ein weiterer Mitarbeiter hat vor Jahren eine Ausbildung als Küster, als Sakristan absolviert und bestanden. Die Arbeit in den Rurtalwerkstätten hat ihn nicht zufrieden gestellt, so dass der Wunsch nach der Ausübung der Küstertätigkeit in ihm lebendig geblieben ist. Er übernimmt bestimmte Dienste und führt diese zu unserer vollen Zufriedenheit aus. Er hat im Bereich der Gottesdienste mit verschiedenen Frauen und Männern zu tun, die in der Liturgie aktiv sind, von Priestern über Organisten bis zu Menschen, die im Gottesdienst etwas vorlesen oder mit Kindern eine gesonderte Katechese gestalten. Auch hier ist also flexibler, freundlicher Umgang mit den unterschiedlichen Menschen gefordert. Für alle haupt- und ehrenamtlich Engagierten bedeutet der Einsatz des stark sehbehinderten Mitarbeiters eine besondere Rücksichtnahme sowie eine Aufmerksamkeit für die Rahmenbedingungen, unter denen der Mitarbeiter seine Tätigkeit ausüben kann. Durch den Mitarbeiter ist bei vielen eine neue Sensibilität für Menschen mit Behinderung gewachsen, die zu mehr Toleranz führt. Das Kinderkirchenlied „Gott baut ein Haus, das lebt aus lauter bunten Steinen …“ hat durch den Mitarbeiter neue lebendige Aktualität erhalten.

Die Kooperation mit den Rurtalwerkstätten Düren können wir nur positiv bewerten. Es gibt nur Gewinner aus dieser Zusammenarbeit.

Die Rurtalwerkstätten wissen einen Menschen mit Einschränkung/Behinderung  bei uns gut untergebracht und wir ermöglichen diesem eine

Berufliche Weiterbildung in unserem Betrieb. In diesem konkreten Fall blüht dieser Mensch bei uns auf und entwickelt sich sozial und beruflich weiter, so dass auch

Wir von der Arbeitskraft dieses Mitarbeiters profitieren können. Wir können eine Kooperation mit den Rurtalwerkstätten nur empfehlen, nicht zuletzt auch,  da ein netter und enger Kontakt zu den Mitarbeitern der Rurtalwerkstätten besteht und man immer gemeinsam nach bestmöglichen Lösungen für alle Parteien sucht.

Wann die Zusammenarbeit begonnen hat, kann ich leider nicht genau sagen. Ich bin jetzt seit 9 Jahren hier im Haus und seit 6 Jahren Einrichtungsleitung. Seit dem versuche ich die Menschen aus ihren Werkstätten zu unterstützen. Zuerst ist uns das nur über Praktika gelungen. Jedoch konnten wir aus einer Anfrage Praktikum im Bereich Empfang im letzten Jahr eine feste Stelle einrichten und wir sind dankbar, die Möglichkeit bekommen zu haben. Die Zusammenarbeit gestaltet sich sehr wertvoll und wir bereuen den Schritt in keinster Weise. Natürlich gab es zu Anfang auch Probleme bzw. Missverständnisse, da sich erst alle an die neuen Gegebenheiten gewöhnen mussten. Jedoch konnte durch die Reflexionsgespräche mit der zuständigen Betreuung und mir vieles ins Positive gewandelt werden, so dass der Mitarbeiter als fester Bestandteil unseres Teams gesehen wird. Der zweite Langzeitpraktikant muss uns leider verlassen, obwohl er hier einen hervorragenden Job macht. Leider ist kein Stellenanteil für ihn frei.

Die Zusammenarbeit ist immer sehr gut gelaufen, verlässlich und vertrauensvoll, von gegenseitigem Verständnis geprägt.

Das sich Einstellen auf die Menschen aus den Rurtalwerkstätten macht uns auch noch einmal deutlich, achtsamer, geduldiger zu sein, und nach neuen Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Da wir in der Hausphilosophie uns als lernende Organisation beschrieben haben, sehen wir es als unsere Aufgabe an, auch in dem Bereich auf Menschen zuzugehen. Es bringt uns in der Entwicklung ein Stück weiter.

Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und hoffen auf ein Fortsetzten in den nächsten Jahren.

Vielen Dank.

Bis dahin.